Reisemedizinische Tipps und Reiseapotheke

Vor Antritt der Reise

Eine sorgfältige Vorbereitungen vor eine Reise, besonders in ein exotisches Land, ist sehr wichtig. Man sollte sich rechtzeitig über Hygienestandards, klimatische Bedingungen, Zeitverschiebung, medizinische Versorgung, Reisewarnungen und über das Risiko möglicher Krankheiten informieren. Neben dem überprüfen des gesundheitlichen Zustands aller Reisenden, sollten passende Schutzvorkehrungen je nach Art der Reise getroffen werden.

Ausführliche Informationen über das jeweilige Reiseziel erhalten Sie auf der Webseite des Außenministeriums und des ÖAMTC.

Vor einer geplanten Reise, sollten Sie unbedingt die Gültigkeit der Reisepässe während der gesamten Dauer des Aufenthaltes, aller Mitreisenden überprüfen. Im Fall eines abgelaufenen Reisepasses, sollten Sie unbedingt rechtzeitig einen neuen beantragen. Mehr Informationen bezüglich Reisepass finden Sie hier.

Denken Sie bei einer Reise innerhalb Europas and das Mitführen der e-card. In manchen Ländern ist ein internationaler Krankenschein bzw. Betreuungsschein über den Nachweis einer Krankenversicherung, notwendig. Sollte es kein Abkommen bezüglich der Krankenversicherung geben und Sie keine Reiseversicherung abgeschlossen haben, müssen Sie die Behandlungskosten vor Ort selber bezahlen. Informieren Sie sich vor Ihrer Reise über mögliche Kosten die bei einer Behandlung auf Sie zukommen können. Nähere Auskünfte erhalten Sie auf der Webseite der Österreichischen Sozialversicherung.

Wichtig ist auch den Impfpass zu kontrollieren. Sind alle Impfungen und Auffrischungen laut Österreichischen Impfplan eingetragen? Für einige Länder sind spezielle Impfungen empfohlen oder sogar vorgeschrieben. Informieren Sie sich unbedingt vor Ihrer Reise welche Impfungen notwendig sind und fangen sie rechtzeitig damit an. Informationen über Impfungen für die jeweiligen Kontinente finden sie unter unserer Länderauskunft.

Das Außenministeriums bietet sämtliche Reiseinformationen aller Ländern, sowie die Adressen aller österreichischen Botschaften und Konsulate. Es ist empfehlenswert die Adresse sowie Telefonnummer der österreichischen Vertreter der ansässigen österreichischen Vertretung mitzuführen. In dringenden Fällen ist das Bürgerservice oder der Bereitschaftsdienst des Außenministeriums unter der Rufnummer +43 1 90115-4411 rund um die Uhr erreichbar. Das Außenministerium bietet Reisenden die Möglichkeit, sich vor einem Auslandsaufenthalt mittels Angabe von Kontakt- und Reisedaten unter Reiseregistrierung zu registrieren. Im Fall einer Krise oder Naturkatastrophe soll es den österreichischen Behörden leichter möglich sein, mit Reisenden in Kontakt zu treten und Hilfe zu leisten.

Vor einer Reise sollte sich vor allem (ältere) Personen die unter chronischen Krankheiten oder eine Immunschwäche leiden, untersuchen lassen um sicher zu gehen ob sie den Strapazen standhalten. Bei Langstreckenflügen sollte das Risiko einer Thrombose nicht außer Acht gelassen werden. 

Bei regelmäßig einzunehmenden Medikamenten sollte auf die richtige Einnahme während einer Zeitverschiebung geachtet werden um eine Veränderung des Tagesrhythmus zu verhindern. Bedanken Sie eine ausrechende Menge Ihrer Medikamente mitzuführen. Hilfreich wäre auch ein englischsprachige Erklärung Ihres Gesundheitszustandes, um den ansäßigen Arzt, rasch alle relevanten Informationen liefern zu können.

Bei manchen Medikamenten oder medizinischem Zubehör ist eine Mitführbescheinigung notwendig. Personen mit Herzschrittmacher oder metallische Ersatzteile sollten dem Zoll eine entsprechende Erklärung vorweisen um Probleme zu verhindern.

Allergiker sollten stets ihre Medikamente für einen Anfall mitführen. 

Wenn man vor hat mit Kindern zu verreisen, sollte man ein paar Regeln nicht vergessen: Säuglinge und Kinder bis zum vollendeten 3. Lebensjahr haben auf Urlaubsreisen in sehr exotische Destinationen eigentlich nichts verloren:

Viele Reiseimpfungen sind bei kleinen Kindern nicht möglich, daher fehlt dann auch ein Schutz. Jede auch nur banale Gesundheitsstörung (Durchfall!) kann fachärztliche Hilfe oder einen Spitalsaufenthalt nötig machen. Die Kommunikations­barrieren sind ein zusätzliches Hindernis. Zudem lauern bei
krabbelnden Kindern, die alles in den Mund stecken, noch viele weitere Gefahren (Gifttiere etc.). Verwenden Sie für Kinder allseitig verschließbare (Zipp) Moskitonetze. Betreiben Sie aktive Unfallverhütung! 

Ältere Kinder: Passen Sie Ihr Reiseverhalten an die Kinder an, überfrachten Sie die Kinder nicht mit Kultur, sondern gönnen sie lhnen Pausen und vermitteln Sie Neues spielerisch. 

UND: Gesundheitsvorsorge für Kinder unbedingt mit dem Reisemediziner genau besprechen!

Viele ältere Menschen unternehmen ausgedehnte Fernreisen. Wenn Senioren aber chronische Erkrankungen haben oder dauernd Medikamente einnehmen müssen, sollte das Reise­vorhaben vor der Buchung mit einem Arzt besprochen werden, denn keine Stornoversicherung akzeptiert Reiserücktritte, weit sich eine vorher bestehende Krankheit verschlechtern könnte. Im Zweifelsfall wird man die Reisefähigkeit bei bestimmten
Krankheiten (Herz -Kreislauf!) prüfen müssen oder bei Medikamenten (Diabetes -Insulin) eine spezielle Schulung oder Beratung durchführen.

Und noch etwas: Planen Sie Ihre Reise so, dass die Strapazen nicht jedwede Reisefreude im Keim ersticken.

Nützliche Tipps: 

  • Falls Sie in eine Region mit Fremdwährung reisen, wechseln Sie vor der Abreise einen Teil des Geldes.
  • Erkundigen Sie sich, über die Notwendigkeit spezielle Adapter für Steckdosen.
  • Kontrollieren Sie im Vorfeld die Telefon- und Roaminggebühren oder besorgen Sie sich eine Auslands-SIM-Card. So lassen sich Kostenfallen vermeiden.
  • Sollten Sie Ihr Haustier auf Ihrer Reise mitnehmen wollen, informieren Sie sich schon im Vorfeld über mögliche Vorschriften

Reisemedizinische Tipps für Ihre Reise

Nahrungsmittel sind besonders häufig der Auslöser für Infektionen, die Ihnen Durchfall bescheren können.
Daher vermeiden Sie: Leitungswasser, Eiswürfel, Eiscreme, ungeschältes Obst, Salate, rohes Gemüse, rohen Fisch und rohes Fleisch.

Stechmücken und andere Gliederfüßer sind nicht nur lästig, sie können auch Krankheiten übertragen.
Verwenden Sie daher: Repellents, also handelsübliche Insektenschutzmittel für die unbedeckte Haut, lmprägnierungsmittel für die Kleidung, Moskitonetze, langärmelige Hemden / Blusen bzw. lange Hosen, Klimaanlagen vermindern ebenfalls – sozusagen indirekt – das Risiko.

Was in unseren Breiten empfohlen wird, ist in den Tropen obligat. Unterschätzen Sie niemals die UV – Einstrahlung!
Verwenden Sie daher: Sonnenschutzpräparate mit sehr hohem Schutzfaktor, Kopfbedeckung, entsprechende Kleidung, Sonnenbrille.

Gifttierverletzungen sind selten und zumeist durch den Menschen selbst provoziert.
Wenn tatsächlich ein derartiges Missgeschick passiert, dann gilt: Keine Panik! 

Ruhigstellen der betroffenen Gliedmaßen, Transport ins nächste medizinische Zentrum, keine Manipulation
der Bissstelle, Schmerzbekämpfung. Alles, was vier Beine hat und zutraulich ist, sollte gemieden werden: Hunde, Katzen, halbzahme Affen etc.
Unfreiwillige Kontakte bergen fast immer ein nicht kalkulierbares Tollwutrisiko.

Achten Sie besonders auf Ihre Kinder!

Über das Thema spricht man nicht gerne. Aber (ungeschützte) Sexualkontakte in den Tropen erinnern ein wenig an russisches Roulette und können sowohl persönliche als auch epidemiologische Folgen haben.
Daher gilt: Vorsicht!

Durch Bewegungsarmut und hohen Flüssigkeitsverlust kann es auf Langstreckenflügen zur Bildung von Blutgerinnseln kommen. Dies kann lebensgefährliche Folgen haben. Achten Sie daher auf: reichliche, alkoholfreie Flüssigkeitszufuhr, aktive Bewegungs­übungen während der Reise. Sollten Sie schon einmal Venenprobleme gehabt haben, so sprechen Sie unbedingt mit dem Arzt. Es gibt vorbeugende Medikamente.

Wenn Sie Grundkrankheiten haben, die im Ausland möglicherweise Probleme machen, so bitten Sie Ihren Arzt, Ihnen eine englischsprachige Bestätigung zu geben. Wenn Sie Implantate haben, so brauchen Sie eine Bestätigung für die Flughafensicherheitskontrolle.

Sollten Sie nach der Rückkehr von Ihrer Reise unklare Krankheitsbeschwerden haben, so sollten Sie unbedingt mit einem Spezialisten Kontakt aufnehmen. Vor allem bei fieber­haften Erkrankungen kann dies lebenswichtig sein. Denn zeitliche Verzögerungen können aus einer vielleicht anfangs harmlosen Erkrankung ein lebensbedrohliches Zustandsbild entstehen Jassen.

Was in Ihrer Reiseapotheke auf keine Fall fehlen darf

Die in der Reiseapotheke enthaltenen Medikamente sollen in Österreich erworben werden und nicht erst vor Ort. Die Gefahr von Arzneimittelfälschungen ist im Ausland oft extrem hoch, ausserdem sind die Beipackzettel in der Landessprache abgefasst, was die Handhabung der Medikamente erschwert. Teilen Sie die Medikamente für den täglichen Gebrauch (so Sie dauernd Medikamente nehmen müssen) zwischen Handgepäck und Grossgepäck unbedingt auf. 

Nehmen Sie als Medikamente generell nur Arzneimittel mit, die Sie kennen und gut vertragen, oder die Ihnen im Gebrauch und in den möglichen Nebenwirkungen genau erklärt wurden. Vergessen Sie die Beipackzettel keinesfalls! 

Die genaue Zusammenstellung Ihrer persönlichen Reise­apotheke sollten Sie mit dem Arzt besprechen. Einige Medikamente sind rezeptpflichtig. Auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sollten geklärt werden. 

Die in der Folge wiedergegebenen Arzneimittel sind Vorschläge unter vielen gleichwertigen anderen Medikamenten und daher nicht als produktbezogene Empfehlung zu verstehen.

Inhalte der Reiseapotheke

  • Pflaster, Verbandsmittel, Pinzette KEINE SPRITZEN UND NADELN I
  • Fieberthermometer
  • Insektenschutzmittel (nur geprüfte Mittel)
  • Sonnenschutzmittel (hoher Lichtschutzfaktor(> 25), rückfettend)
  • Mittel gegen Reisekrankheit, Übelkeit, Erbrechen: wie z.B. Travel-Gum, Vertlrosan •, Neo­Emedyl® 
  • Flüssigkeits-und Elektrolytersatz bei Durchfall: Normhydral® oder NORMOLYT®  lösliches Pulver oder Lytomed® Heidelbeerelektrolytlösung
  • Antibiotikum bei Durchfall: Rifaximin (Handelsname: COLIDIMIN°)
  • nichtfieberhafter Durchfall: Loperamld – Kapseln, Hldrasec® 100mg Hartkapseln
  • bakterielle Allgemeininfekte: Breitbandantibiotikum wie z, B, Zithromax° 500mg Filmtabletten
  • Schmerzen und Fieber: z. B. Parkemed• 500 mg Filmtabletten oder Mexalen® 500 Tabl.
  • Juckende Hautausschläge, Insektenstiche: Fenistil° – Gel
  • Wundsalben: Desinfektion (z.B. Betaisodona \ antibiotische Salben (z.B. Baneocin °), bei Sonnenbrand, bei Verbrennungen Bepanthen • Schaumspray, Juckende Hautausschläge und schwerer Sonnenbrand: z.B. NERISONA° Creme
  • Quallenschutz: SAFE SEA 
  • Augen(bindehaut)entzündung: z. B. Refobacin® Tropfen (anitbiotisch), Similasan(homöopathisch)
  • Ohrenentzündung: z. B, Otanol• (antibiotisch)
  • Halsentzündungen: Lutschtabletten (Neo-Angin® , Tyrothricln °)
  • Malariamedlkamente (sofern Sie in ein Malariagebiet reisen)
  • Medikamente, die Sie ständig einnehmen müssen

Öffnungszeiten

Montag: 14:00 – 19:00

Mittwoch: 10:00 – 14:00

Donnerstag: 14:00 – 19:00

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