Krebserkrankung und Impfen
Impfungen bei Krebspatienten
Menschen mit Krebserkrankungen sind aufgrund ihrer Erkrankung und Therapie anfälliger für Infektionskrankheiten.
Impfungen können schwere Infektionskrankheiten verhindern bzw. deren Verlauf mildern. Die Wirksamkeit von Impfungen kann jedoch bei KrebspatientInnen sowohl wegen der veränderten Immunitätslage, als auch aufgrund der Therapie eingeschränkt sein.
Wenden Sie sich an einen Impf-Spezialisten oder eine Spezialambulanz um einen auf Ihre individuelle Situation perfekt zugeschnittenen Impfplan zu erhalten! Die Sicherheit von Impfungen bei immunsupprimierten PatientInnen hängt von verschiedenen Faktoren ab, die stets individuell beurteilt werden sollten. Folgende Faktoren beeinflussen die Impfentscheidung:
- Allgemeinzustand des Patienten
- Alter
- Laufende Therapie
- Therapiedauer
- Weitere Grundkrankheiten
- Impfvorgeschichte / Status
- Status der Immunsuppression
Impfungen vor Therapiebeginn
Je früher individuelle Immunitäten oder Defizite bekannt sind, desto besser kann der individuelle Impfplan darauf abgestimmt werden. Im Idealfall sollte zum Zeitpunkt der Diagnosestellung der Impfstatus für die wichtigsten Infektionskrankheiten erhoben werden. Der Impfstatus sollte möglichst VOR Therapieeinleitung überprüft und vervollständigt werden. Die wichtigsten Impfungen sollten bis spätestens 2 Wochen (Totimpfstoffe) vor Therapiebeginn verabreicht werden.
Vor einer geplanten ASZT sollten Spender und Empfänger mit allen Impfungen laut Impfplan geimpft werden: Totimpfstoffe können bis zu 2 Wochen, Lebendimpfstoffe bis zu 4 Wochen vor der Transplantation verabreicht werden. Laut wissenschaftlicher Erkenntnisse bleibt nämlich eine Restimmunität nach den Behandlungen vorhanden. Auch der Empfänger kann hier Gedächtniszellen behalten.
Alle Impfungen laut Österreichischem Impfplan |
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Totimpfungen: (spätestens 2 Wochen vor Therapiebeginn)
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Lebendimpfungen! (4 Wochen vor Therapiebeginn)*
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* Bei Masern-Mumps-Röteln (MMR) seronegativen Personen unter Immunsuppression darf die MMR-Lebendimpfung nicht gegeben werden (eine Substitution mit Immunglobulinen muss erwogen werden). Bei Varizellen-Zoster-Virus sero-negativen immunsupprimierten Personen kann unter sorgfältiger Nutzen-Risiko Abwägung und Information des Patienten oder der Patientin eine Immunisierung mit dem inaktivierten Varizellen/Zosterimpfstoff erwogen werden.
Impfungen während und nach einer Chemotherapie
Lassen Sie sich vor Beginn der Chemotherapie von einem Impf-Spezialisten bzw. an einer Spezialambulanz beraten und sich Ihren persönlichen Impfplan erstellen. Kontakt-Adressen von Spezialambulanzen finden Sie am Ende dieser Broschüre. Generell gilt:
- Totimpfstoffe sind ohne zusätzliche Sicherheitsrisiken während der Chemotherapie anwendbar; allerdings kann der Impferfolg unzureichend sein.
- Der Impferfolg ist abhängig von der Art der Funktionsstörung des Immunsystems und sollte nach der Impfung kontrolliert werden (Titerkontrollen).
- Lebendimfpungen dürfen während der Chemotherapie nicht verabreicht werden. Ein Zeitabstand von 6 Monaten ( ≥ 12 Monate bei B-Zell-Blockade) zwischen Abschluss der Chemotherapie und Lebendimpfungen ist einzuhalten.
- Es empfiehlt sich, während einer Chemotherapie nur ausgesuchte Impfungen, wie z. B. eine inaktivierte Influenza-Impfung zu verabreichen und mit anderen Impfungen bis nach Abschluss der Therapie zu warten.
Lebendimpfstoffe dürfen während Chemotherapie nicht gegeben werden; Zeitabstand zwischen Abschluss der Behandlung und Lebendimpfungen ist erforderlich.
Lebendimpfung | ≥ 6 Monate | Anit-B Zell Therapie ≥ 12 Monate | Bemerkungen |
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(Rotavirus) | n.a. | n.a. | |
LAIV (Influenza) | (nur 2–18 J) | (nur 2–18 J) | Alternative: 2 mal inaktivierter Impfstoff (IIV) |
MMR | empfohlen | empfohlen | vorher Titer Kontrolle |
Varicellen (Herpes Zoster inaktiviert) | empfohlen | empfohlen | vorher Titer Kontrolle keine Daten |
Öffnungszeiten
Montag: 14:00 – 19:00
Mittwoch: 10:00 – 14:00
Donnerstag: 14:00 – 19:00
Kontakt
- Alserstraße 48/2, 1090 Wien
- +43 1 4038343
- E-Mail an das Impfzentrum Alserstraße
- Zahlungsarten: Bar, Bankomat und Kreditkarte